228.000.000 km

Freitag, April 16, 2010 / von Danielson /

"Um das Jahr 2035 sollen Menschen zum Mars und wieder zurück zur Erde fliegen. Eine Landung auf dem Mars wird folgen - und ich werde dabei zusehen", sagte Obama. Die Meldung, gefunden auf Tagesschau.de. Und: Mitte des nächsten Jahrzehnts sollen bereits Menschen auf Asteroiden landen. Die Streichung der Mondmission, welche sein Vorgänger Bush angekündigt hatte, kommentierte Obama mit dem Satz: "Da waren wir schon."


Das ist mal ne Ansage. Das Monsterprojekt wird sicher spannend - stellt es wohl die größte technische Herausforderung dar, der sich Menschen bisher gestellt haben. Dagegen sieht der Teilchenbeschleuniger in Genf aus wie die neue Ritterburg von LEGO. Ich bin gespannt wie die zwei größten Probleme, welche zweifelsohne auf die Missionsplaner zukommen werden, gelöst werden sollen:

- Strecke: 228 Millionen Kilometer 
- Missionsdauer: 2 Jahre 

Abgesehen vom Treibstoff, welcher nach gegenwärtigem Stand der Technik nicht "mitgenommen" werden kann, sondern während des Mars Aufenthalts wohl produziert werden müsste, ist die medizinische Komponente ein sehr großes Problem. Selbst mit täglichem, mehrstündigem Muskelaufbautraining wird es sehr körperlich äußerst zermürbend für die Besatzung. Noch weitaus schwieriger wird wohl die psychische Situation. Monatelang in einer Kapsel eingesperrt zu sein, das verlangt nach Nerven wie Drahtseilen und einer äußerst analytisch veranlagten und zugleich stabilen Psyche. Demnach muss ein völlig neues Konzept des Transports her. Mit einer kleinen Kapsel mit 1-2 Modulen ist es hier nicht mehr getan. Die Besatzung muss also mit einem Umfeld ausgestattet werden die klares Denken gewährleistet - und schützt: Außerhalb des Magnetfeldes der Erde wirken ganz andere Kräfte auf das kleine Raumschiff ein als bei den bisherigen "Ausflügen" zum Mond. Hier ist ein Schutzschild gefragt, der die harte Gamma Strahlung unserer Sonne ausreichend abfängt. Sonst kommen auf dem Mars Krebskranke Astronauten an, welche kaum in der Lage wären die Mission abzuschließen. Ein interessantes Konzept um all diese Probleme zu lösen, welches sich "Mars Direct" nennt, ist hier beschrieben. Desweiteren seien hier die Freaks von marsonearth.org genannt. Das Bild obere Bild gibts dort auch als Wallpaper in 1600x1200 pixel.

Warum der ganze Quatsch - was bringt uns der ganze Aufwand ? Eine der Antworten steckt bereits in der Frage - "uns". Es wird endlich Zeit das sich die Staaten dieser Welt, zumindest manche, zusammenraufen und gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Ein Gefühl der Gemeinsamkeit wird entstehen und die Erkenntnis, das dieser eine Planet momentan alles ist, was wir an Kapital haben, wird hoffentlich mehr Menschen bewusst. Wenn man sich die Welt mal von außen anschaut, unseren kleinen blauen Planeten inmitten dieser unendlichen Leere, kommen einem die Grenzen mit denen sich die Staaten beschäftigen, ziemlich lächerlich vor. Grenzen, welche von Männern in schwarzen Anzügen festgelegt wurden, aufgrund von Machtansprüchen. Wie ein großer Kindergarten, bei denen sich die Kinder um die Bauklötze streiten. Was für eine Bedeutung haben solche Grenzen noch - im Vergleich zu den Herausforderungen, die in der unendlichen Weite des Alls auf uns warten ? Sicher gibt es auch andere Probleme... die globale Erwärmung zum Beispiel. Doch genau darum geht es, die Erde als ganzes zu sehen, die Menschheit als ein Volk, welches sich zusammenraufen muss um gemeinsam Lösungen, Technologien und Wege zu finden. 

Technologien ? Diese sind zwingend  notwendig um die oben genannten Probleme zu bewältigen. Ein Innovationsschub ist also beinahe zwangsläufig die Folge, da die Anforderungen an Mensch und Material ungeheuer hoch sind. Ähnlich wie in den 60ern muss die Menschheit über sich hinauswachsen, um dieses Megaprojekt zu bewältigen. Wer nun ein wenig angefixt wurde und Lust auf Sonne, Mond und Sterne bekommen hat, dem seien die zwei Space Artikel ans Herz gelegt, welche linkerhand bereits als PDF zum download bereit stehen. Oder hier:




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