Die Hesse komme

Donnerstag, Januar 15, 2009 / von Danielson /

Am Sonntag den 18. Januar ist es soweit in Hessen, die Landtagswahlen stehen (wieder einmal) vor der Tür. Seit Wochen wird auch in Wiesbaden Wahlkampf gemacht, zumeist mit Wahlplakaten die dem Stimmberechtigten zeigen, wie zuverlässig und felsenfest die Parteien mit Ihren Wahlversprechen umgehen werden. Laut der CDU "braucht Hessen in Zeiten wie diesen Kompetenz und Klarheit" und Roland Koch, der ehemalige knallharte Aufräumer, wird als sympathischer Manager dargestellt, der hält was er verspricht. Auch die FDP hüpft auf dem Ypsilanti Desaster herum - "Unser Wort gilt". Es wird also jetzt, kurz vor der Wahl, der letzte Tropfen Profit aus dem gebrochenen Wahlversprechen der Frau Ypsilanti gequetscht. Aber sollte das Einhalten von Aussagen und Verprechen an den Wähler nicht selbstverständlich sein ? 
Ein wichtiges Thema in Hessen ist immer wieder der Ausbau des Frankfurter Flughafen. Die CDU und die FDP stehen hierbei ganz klar für den Ausbau des Fraport, in Kombination mit einem Nachtflugverbot. Wobei dieses Nachtflugverbot mit einer Ausnahme von lediglich 17 Flügen zwischen 23 und 5 Uhr vorsieht. Das wären dann lächerliche 3 Flüge pro Stunde, die einem die Nachtruhe versüßen. SPD, Grüne und Linke sehen im Falle einer Erweiterung die Stimme äääää die Gesundheit der Anwohner und die Umwelt in zu starker Bedrängnis. Eine Übersicht über die Ziele aller Kandidaten / Parteien findet man auf den Seiten der FAZ
Bei einem meiner Streifzüge durch das busverseuchte Wiesbaden (nein, wir wollen hier keine Straßenbahn, die leiser, pünktlicher, umweltschonender und auch noch komfortabler wäre, mit freundlichen Grüßen an die CDU) habe ich ein Wahlplakat gefunden bei dem ich mir im ersten Augenblick nicht ganz sicher war, ob das nun ein Gag sein soll oder ernsthaft gemeint ist, das Wahlplakat der "BüSo". Diese kleine Partei, welche bei der letzten Landtagswahl sagenhafte 0,01 % der Stimmen erreichte, fordert den Transrapid für Hessen ("500 km Strecke = 10 Milliarden € Kosten = 250.000 Arbeistplätze"). Nun ja. Ob man ein "neues  Wirtschaftswunder durch Aufbau der Welt" erreicht, wie es auf dem Plakat ausgdrückt wird, wage ich mal zu bezweifeln. Trotzdem hab ich mir vorgenommen, meine kostbare Stimme nicht von der allgemeinen Welle tragen zu lassen, gerne darf es auch eine Partei sein die belächelt wird. Wenn Sie denn nur dazu beiträgt, Kandidaten in den Landtag zu bringen, welche weder Profilierungsgeil noch einer mächtigen Lobby verpflichtet sind. "Belächelt" wurden die Grünen früher auch. 
Daher ein Appell an alle wahlberechtigten - wer seine Wahlbenachrichtigung im Flur vergammeln lässt, verliert jegliches Recht den gewählten Landtag zu kritisieren. Demokratie funktioniert nur mit einer Wählerschaft die sich als mündig erweist und wird durch Menschen die Sätze formulieren wie "im Fernsehen haben sie sowieso gesagt das . . ." mehr und mehr ausgehöhlt und sicher nicht besser. Politik mag für viele ein untransparentes, verlogenes Geschäft sein, durch eine Enthaltung der Stimme wird man aber nichts ändern.  Informieren und wählen !



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