Die Backpacker Falle

Mittwoch, Juni 18, 2008 / von Danielson /

Für alle Backpacker und jene die gerne nach Übersee reisen, gibt es bei der FAZ einen interessanten Bericht über die Backpackersituation in Laos. Ziemlich ernüchternd und ein wenig erinnert es mich an die vielen festsitzenden englischen Backpacker auf Koh Phi Phi ("The Beach") in Thailand. Jene leben in einer anderen Welt, tun den lieben langen Tag nichts anderes, als das was man in westlichen Ländern als paradiesisches Leben bezeichnet. Bei genauerem hinschauen jedoch, ist es manchmal der Tagesablauf eines Gammlers, zwar nicht in einer 1 Zimmer Wohnung in Liverpool sondern an einem Strand mit weisem Puderzuckersand und Palmen. Was manche als Gammler bezeichnen , könnte man neudeutsch auch als Dauerchillout bezeichnen. Jedem das seine.
Trotzdem war ich nach 3 Tagen der Überzeugung das die meisten Dauerurlauber auf solchen "Inseln" einfach kein Bock mehr auf Arbeit oder Anstrengung jeglicher Art haben. Soweit geht das in Orndung für mich. Ein weiterreisen oder erkunden der Umgebung zählt allerdings ebenfalls als Anstrengung. Auch in Australien habe ich viele Traveller getroffen, welche in Hostels mehr oder weniger festsitzen. Nach einiger Zeit merkte ich das dies wie ein Strudel, insbesondere Alleinreisende sehr leicht mitziehen kann. War dies dort manchmal mit Geldmangel begründet bzw. um Zeit totzuschlagen bis man genug gespart hat um weiterzureisen, war es oft auch die Macht der Gewohnheit und irgendann einstellende Faulheit der Reisenden. Der Unterschied Daher denke ich ist ein Land in dem wenige Traveller unterwegs sind, sich also noch nicht sogenannte "Backpackerinseln" gebildet haben ungleich attraktiver. Gepaart mit viel Natur bzw. allgemein wenig Zivilisation und Infrastruktur, entspannt dies auf den zweiten Blick auf jeden Fall mehr als ein Hostel am Strand. Vielleicht nicht körperlicher Natur, denn ohne Stadt entsteht automatisch körperliche Anstrengung, jedoch ist es "in the long run" wie der Aussie sagen würde, die bessere Variante der Entspannung. Mein 11 tägiger Bush-walk hat mir dies eindrucksvoll demonstriert - nach Monaten in der Stadt zeigt einem die Einsamkeit in der Natur auf einzigartige Art und Weise was die Welt zu bieten hat, wenn der Mensch mitspielt. Volle 24 Stunden am Tag im Hostel hocken, die lokalen Biersorten durchzutesten, sich mit bekifften und angetrunkenen sogenannten "Travellern" zu unterhalten und die neue Folge "LOST " zu schauen ist die eine Art des Reisens. Die andere ist, sich bereits tagsüber Gedanken zu machen wo man wohl in der nächsten Nacht sein Camp aufschlagen, was der Tag heute alles für Überraschungen birgt und wo man Abends den mal wieder "coolsten Sonnenuntergang aller Zeiten" genießt - sozusagen LOST in echt :-) Mein nächstes Ziel wird mich daher vielleicht in ein Nordeuropäisches Land führen, mit Flüssen, Kanus und Wildnis. Reiseplanung und Infos über mögliche Zielgebiete folgen hier in den nächsten Wochen / Monaten.



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