***** Der Turm.

Wenn man jemandem die Frage stellt ob er die Bayern mag - so antwortet er meist mit einem: "scheiss bayern". Nun, es ist schon beinahe (Fussball-)Volkssport geworden die Bayern nicht zu mögen und für die "kleineren", nicht so erfolgreichen Clubs, die Daumen zu drücken. Woher kommt das ? Kommt es vielleicht daher das Bayern München in den letzten 12 Jahren sage und schreibe sieben mal deutscher Meister, fünf mal Pokalsieger, Championsleague Sieger und Weltpokalsieger war ? Oder das sie das beinahe modernste Stadion der Welt ihr Zuhause nennen können ? Oder etwa daran, das dieser Club bei alledem auch noch eine der besten finanziellen Situationen im Profifußball vorweisen kann ?

Ich denke zum Teil schon. Purer Neid. Denn das Argument, das die Bayern den anderen deutschen Vereinen die guten Spieler wegkaufen, ist keins mehr. Der Transfermarkt, auch der deutsche, ist inzwischen internationalisiert, durch aufgelockerte Ausländer Regelungen und Scouts die ebenso global denken und suchen wie das Multinationale Konzerne tun. Wenn man sich die Engländer, die Spanier oder die Italiener anschaut - in diesen Ligen gibt es mindestens 3 Vereine die als absolute Angstgegner gelten und Jahr für Jahr in der Champions League oder im UEFA Cup die deutschen Vereine kurz und klein spielen.

Nun ist den Bayern mal wieder vor dem Halbfinale die Luft ausgegangen - gegen Mailand. Viele haben sich darüber gefreut. Prima. Scheiss Bayern. Wenn das so weitergeht dann starten die deutschen in wenigen Jahren eben nur noch mit 3 oder 4 Vereinen in die internationalen Wettbewerbe, aufgrund der fehlenden Erfolge. Der 2001er Weltpokalsieg der Münchner fällt demnächst auch noch aus dem Ranking, dann wird es eng. Aber wir haben ja noch Schalke. Und Leverkusen. Und nicht zu vergessen der VFB Stuttgart. Echte Granaten, wenn es darum geht Chelsea, Manchester United, Inter & AC, Barcelona und Valencia mal eine vor den Latz zu knallen.

Es mag ja sein das ein Uli Hoeneß nicht gerade zu den Sympathieträgern im deutschen Fußball zählt. Mit hochrotem Kopf und lauter Zunge verkündet er Jahr für Jahr die Ziele der Bayern und es ist mehr als verständlich wenn da viele Fußballfans eine gewisse Abneigung gegen die roten verspürt....

Wenn die Bayern ein Auswärtsspiel haben, dann ist es in der Regel doch so, das der Gastgeberverein sich den A**** aufreißt um die Bayern zu schlagen. Die Motivation dieser Vereine ist bei diesen Spielen ähnlich hoch wie bei einem Turnierfinale, will sagen: Alle geben immer 120 % gegen die Münchner, da ein Sieg in so einem Spiel mehr bedeutet als gegen jeden anderen Verein (mal abgesehen von Derbys). Dennoch packen es die Bayern immer wieder und das basiert sicher nicht ausschließlich auf Glück, oder zugekauften Spielern. Es ist eben auch das ganze Umfeld, das Management und die Einstellung. Der einzigste Verein, der die deutsche Fahne international hoch hält, ist und bleibt Bayern München. Werder bemüht sich und erzielt Achtungserfolge, ein richtig durschlagender, dauerhafter Erfolg, konnte aber auch hier nicht verzeichnet werden. Und für die Zukunft: das liegt sicherlich nicht daran, das sich die Münchner eventuell Miro Klose unter den Nagel reissen, auch wenn das wieder viele behaupten werden, wenn dieser Deal abgeschlossen werden sollte. Ich für meinen Teil, werde den Lederhosen wieder kräftig die Daumen drücken, wenn es darum geht, Chelsea oder Milan in einem internationalen Turnier in die Schranken zu weisen. Obwohl - das wird in der nächsten Saison wohl im UEFA Cup sein. Naja, recht so. Scheiss Bayern.