Datenschutz

Dienstag, Oktober 27, 2009 / von Danielson /

Vor knapp 2 Wochen erhielt ich Post von der Bank meines Vertrauens - die Deutsche Bank. Ein DIN-A4 Umschlag, gefüttert mit meinen Kontoauszügen der letzten Monate. Da ich versäumt hatte nach dem diesjährigen Umzug der DB meine neue Adresse mitzuteilen wunderte ich mich nicht weiter, ein üblicher Service der Banken die zuerst nicht zustellbaren Kontoauszüge bei bekanntwerden der neuen Adresse nachzusenden. Also blätterte ich kurz durch und war bereits im Begriff das ganze zu den "Akten" zu legen als mir ein ungewöhnlicher Name ins Auge sprang, inkl. Anschrift. Klingt griechisch. Hmh, seltsam, ich blätterte weiter und nach einer Weile wurde mir klar was die Deutsche Bank da verschickt hatte:
Kontoauszug einer fremden Familie - bei der DB gibts das frei Haus: klick
Nicht nur meine Kontoauszüge, sondern auch gleich zusätzliche 38 Seiten einer Familie aus Rüsselsheim. 38 Seiten Kontoauszüge, Tages- und Quartalsabschlüsse, Eingänge inkl. BLZ, Kontonummer, Name und Anschrift. Herzlichen Dank, mein Vertrauen habe ich wohl in die falsche Bank gesetzt. Das der Datenschutz in Deutschland an allen Enden und Ecken bröckelt ist nichts neues, wenn man aber so etwas schwarz auf weiß im eigenen Briefkasten liegen hat, macht man sich schon so seine Gedanken. Was ist zu tun ? Im idealen Fall diesen Pfusch der Deutschen Bank verwenden, um darauf hinzuweisen, das alles was mit Kundendaten zu tun hat SENSIBELST zu behandeln ist. Der Kunde ist Bauer König - und dessen Daten sollten mit höchster Priorität geschützt und dementsprechend behandelt werden. Die Banken nehmen den Verbrauchern tagtäglich viel Geld für Vorgänge ab die meiner Meinung nach unter der Sparte "kostenloser Service" laufen müssten. Buchungen werden elektronisch vollzogen, im Bruchteil einer Sekunde werden die notwendigen Daten bei einem Vorgang übermittelt. So eine Infrastruktur kostet natürlich viel Geld - dennoch: die Gebühren sind teilweise massiv überzogen. Einem DB Kunde werden 5,99 € aus der Tasche gezogen, wenn er Geld bei einer Sparkasse abhebt. Das mag nun bei der Sparkasse liegen, das kann ich nicht beurteilen. Fakt ist jedoch das es zuviel ist, der Leistung keinesfalls entsprechend. Diese Einnahmen könnte man beispielsweise im Datenschutz investieren. Das fängt bei Personal an und hört bei der Wartung von Sortiermaschinen lange nicht auf. 
Ich bin jedenfalls gespannt, was die Deutsche Bank zu Ihrer Lieferung meint. Stay tuned.



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21 Kommentare:

Saskia on 27. Oktober 2009 um 13:11

Ehrlich gesagt hätte ich mir von dir etwas mehr "Objektivität" erhofft.

Comment by Danielson on 27. Oktober 2009 um 13:19

Naja. Objektivität ist eine Eigenschaft die mir in diesem Fall sehr schwerfällt. Wenn es sich hier um eine falsch verschickte Rechnung über eine Inspektion bei Mercedes-Benz handeln würde, okay, aber hier geht es um eine Bank die absolut vertrauliche Daten falsch behandelt bzw. fahrlässig damit umgeht. Und das geht leider mal gar nicht. Mehr fällt mir dazu nicht ein.

Saskia on 27. Oktober 2009 um 13:45

Ach komm, der Bank bzw. dem Mitarbeiter Fahrlässigkeit zu unterstellen, ist unverschämt. In dem Unternehmen arbeiten Menschen, und die machen nun mal Fehler. Vorallem in Zeiten, wo die Arbeit auf immer weniger Kollegen verteilt wird.

Dass so etwas nicht passieren sollte bzw. nicht passieren darf, damit bin ich komplett einig, aber die Art und Weise, wie du damit umgehst ... Na ja.

Warte einfach mal ab, wie sie reagieren ;-)

Anonym on 28. Oktober 2009 um 08:51

"...in Zeiten wo die Arbeit auf immer weniger Kollegen verteilt wird." Genau - und wenn man damit umgeht als wäre es ein falsch ausgezeichneter Preis im Supermarkt und sagt - naja kann passieren - dann wird das auch genau so bleiben.

Sicher ist es überspitzt geschrieben, aber wenn ich nun der Meinung bin das Datenschutz etwas sehr wichtiges ist, etwas auf das die Unternehmen mehr Aufmerksamkeit lenken sollten - dann scheint diese Umgangsweise die einzig wirksame zu sein.

Beispiel Postbank: Nach der Sache mit den freien Beratern - die Zugriff auf Girokontodaten von Millionen Kunden hatten - ist es 2 Tagen nach Veröffentlichung auch der Postbank aufgefallen das sowas gar nicht geht. Wäre das nicht in der Presse gewesen - wäre eben nichts passiert.

Anonym on 28. Oktober 2009 um 09:41

Jeden Tag passieren zigtausende solcher Fehler, weil wir es mit Menschen zu tun haben, egal ob Deutsche Bank oder Aldi. Es ist bedauerlich, aber Dein beschriebener Vorgang hat keinen Schaden verursacht, höchstens Deine Blognachricht, weil Du die Dt. Bank damit in Mißkredit bringst. Warte mal ab, bis Du in Lohn und Brot stehst und wie viele Fehler Dir dann passieren.

Der beschriebene Fehler ist nun mal kein systemischer Fehler, sondern ein Einzelfall, der solange wir Menschen sind wieder passieren wird. Damit können wir alle auch sehr gut leben!

Grüße, Frank

Anonym on 28. Oktober 2009 um 10:09

Was ich auffällig finde, ist dass der Kontoauszug als Datum den 21. Juli 2005 trägt.
Wieso bekommst Du den Auszug gute 4 Jahre später? Sehr interessant.
Ist das auch wirklich der damalige Auszug (vom 21.7.05) jener Familie aus Rüsselsheim - das weiss nur die Bank ;)

Schöne Grüße von der Saale hellem Strande,
DR

Anonym on 28. Oktober 2009 um 10:27

Kommasetzung und Rechtschreibung sind leider nicht so Ihr Fall.
Und: warum wechseln Sie nicht einfach die Bank, wenn Ihnen die Ihrige nicht sensibel genug mit den Daten umgeht? Da regen Sie sich lieber öffentlich auf. Unsinnig.

Anonym on 28. Oktober 2009 um 10:50

Meine Güte - sowas von künstlicher Aufregung...
Freilich isses unangenehm für den, dessen Daten nun ein anderer in Händen hält - aber da sollte man halt auch dran denken, die Adress-Änderung der Bank mitzuteilen. "Hochsensibel" sind so ein paar private Kontobuchungen jedenfalls eher nicht.
Ich rate, die Energie für Absichtliches Fehlverhalten aufzuheben und nicht für so ein lächerliches Versehen...

Anonym on 28. Oktober 2009 um 11:20

Ich wollte eigentlich nicht kommentieren, aber im Gegensatz zu den vorherigen Kommentatoren teile ich die Aufregung absolut.

Wir geben uns Mühe, dass nicht jede Behörde in unsere Kontodaten einsicht erhält und die Deutsche Bank verschickt Sie per Post...

Anonym on 28. Oktober 2009 um 11:29

Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Genau das, was schon einige schrieben, sehe ich auch so.

Natürlich sollte so etwas nicht passieren, aber ganz verhindern wird man es nicht können. Und hier geht es nicht um eine vorsätzliche und gehäufte Problematik, sondern um einen Einzelfall.

Interessanter fände ich vielmehr, ob zuerst die Deutsche Bank informiert wurde oder gleich schön genüßlich die Öffentlichkeit per Blog etc. - in letzterem Fall bewegt man sich dann doch eher auf dem Niveau der BILD, und das entwertet das Ganze doch sehr...

Ciao
A.

Anonym on 28. Oktober 2009 um 12:16

Achtung, auf Deinem Bild kann man am oberen Rand noch die Kontonummer erkennen. Vielleicht retuschierst Du das nochmal?

Mir ist sowas ähnliches mit der "Rückpostverarbeitung" der Deutschen Bank in Leipzig übrigens auch schon mal passiert.

Viele Grüße aus München
nh

Ulex on 28. Oktober 2009 um 12:37

Naja,

"Datenschutzskandale" bringen derzeit Quote aber aufgrund eines manuellen oder technischen Fehlers sich so aufzuplustern muss ja nun auch nicht sein. Normalerweise fangen Sortiermaschinen ja Fehlsortierungen ab und normalerweise stecken Mitarbeiter Kontoauszüge auch bei manueller Bearbeitung nicht in falsche Umschläge, aber Fehler passieren nunmal - genauso gut hätte der Briefträger den Brief in den falschen Briefkasten einwerfen können...

Wenn man aber sieht, dass ausgerechnet der "Spiegel" der jede Woche in seiner Printausgabe Berichtigungen bringen muss, weil ein Artikel unzureichend recherchiert ist oder eine Bildunterschrift oder ein Bild vertauscht wurde auf sowas anspringt, kann man sich ein grinsen nicht verkneifen.

Im übrigen fehlt auf diesem Blog ein korrektes Impressum :-)

Comment by Danielson on 28. Oktober 2009 um 12:44

...jeder interessierte Leser kann unter "Der Autor" in dreierlei Form Kontakt mit mir aufnehmen wenn er das wünscht. Das sehe ich als ausreichende Kennzeichnung an :)

Danke für den Hinweis mit der Kontonummer (wenn ich auch nicht glaube das es eine war)

Es freut mich das hier darüber diskutiert wird, auch wenn ich vielem nicht zustimmen kann in den Kommentaren. Ich werde zu all dem Feedback sicherlich einen Beitrag schreiben, in dem ich die hier geäußerte Kritik verarbeiten werde.

maya.runa@gmx.net on 28. Oktober 2009 um 13:24

Klar, ein Einzelfall...

Hallo Wörterschmied,
solltest Du die Bank wechseln wollen, kann ich Dir empfehlen es NICHT bei der DiBa zu versuchen.
DIE sind nämlich nicht weniger kundenfreundlich:

Es war einmal eine Ehefrau, die sich von Ihrem Mann trennte.
Sie zog in eine andere Stadt.
Etwa ein Jahr später kam die Gute auf die Idee, ein Konto zu eröffnen - auf Ihren Namen unter Ihrer eigenen, neuen Adresse, versteht sich - nur leider bei der Bank, bei der auch ihr Ex ein Konto laufen hatte.

Und nun rate mal, an wen die Diba über einen längeren Zeitraum hinweg die Kontoauszüge der Dame versendet hat - nur wegen der Namensgleichheit, ganz ohne "Rückpostbearbeitung" sondern völlig eigenmächtig - versteht sich.

Gruß, Maya

Anonym on 28. Oktober 2009 um 16:11

Solche Fehler sind natürlich ärgerlich, aber sie passieren nun mal und kommen insbesondere in Branchen, in denen Menschen arbeiten, gelegentlich vor. Mich erstaunt dabei nur, daß der Spiegel aus so einer Mücke einen Elefanten macht. Bei dem Standing dieser Zeitschrift hätte ich bei der Gewichtung des Fehlers etwas mehr Qualität erwartet.

Saskia on 28. Oktober 2009 um 17:07

nochmal ich... was mich an der Sache stört, ist einfach, dass es hier nur um die Deutsche Bank geht. Ja, ich bin dieser Bank seit elf Jahren treu ergeben, als Kunde wie als Lohnempfänger und ich mag meine Bank - ich bin stolz für sie zu arbeiten.

Und ich habe oft das Gefühl, dass man auf uns am liebsten rumhackt... Na ja, wem's gefällt.

Ich finde es schade, dass man heutzutage einfach drauflos wettert, anstatt der Bank oder wem auch immer die Chance zur Verbesserung zu geben.

Wenn man den Umgang der Bank intern mit solchen Fehlern kennen würde, würde man hier nicht so wettern.


Ach ja, mal noch was polemisches - was ist denn bitte mit Ärztefehlern? Sind die nicht um einiges schlimmer?
Ah nee Moment, der ist dir ja nicht passiert.
Oder falsche Gerichtsurteile? Vergewaltiger, die nicht verurteilt werden - darüber sollte ich vielleicht nen Blogeintrag machen.

Anonym on 28. Oktober 2009 um 17:11

wo finde ich das ding auf spiegelonline denn??? bin grad aufm schlauch

Marisa on 29. Oktober 2009 um 18:10

Hallo alle miteinander,
ich habe mir gerade die Kommentare durchgelesen und bin entsetzt, wieviel Negatives sich ein Mensch anhören muss, der öffentlich macht, dass ihm massenhaft vertrauliche Daten einer andern Person ins Haus geschickt werden. Und das eben nicht von einem Büroangestellten einer kleinen Firma aus irgendeinem Kaff, sondern von einem reichen Unternehmen, das mit dem ihm anvertrauten Geld Kohle scheffelt. Ich kann den Einwand, dass dies ein menschlicher Fehler ist im ersten Moment nachvollziehen, muss aber sofort wiederum einwenden, dass es völlig in Ordnung ist, die Deutsche Bank zu ermahnen, sorgsam mit der Datenpflege umzugehen. Denn dass jemand umzieht muss einfach ordentlich in einem Datensystem eingegeben werden. Da sollte meines Erachtens Geld ausgegeben werden sowie in fähige und zufriedene Mitarbeiter. Doch als Aktiengesellschaft liegen die Prioritäten woanders. Wie gesagt, es geht hier nicht um ein kleines Volksbänken, in dem die Frau Müller beim Eintüten der Post einen kleinen Fehler gemacht hat. DANN und nur dann wäre die Reaktion übertrieben gewesen.

Marisa on 29. Oktober 2009 um 18:28

... ich meinte natürlich das Volksbänkchen.. Nunja, eine kleine Bitte habe ich noch: regt Euch doch bitte lieber über Menschen auf, die massenhaft Artikel über Paris Hilton, süße Robben-Babys und (Ex-)Frauen der Fußballstars verfassen und damit das Niveau in allen Medien senken.

Sollte es weitere Themen geben, die es ebenfalls wert sind, in die Welt gestreut zu werden wie die oftmals unglaublich niedrigen Strafen für sog. "Triebtäter", sprich: Vergewaltiger, so liegt es an jedem einzelnen, zu recherchieren und ein Sprachrohr zu nutzen um wertvolle Informationen zu streuen.

Denn: Es gibt nichts Gutes außer man tut es!

In diesem Sinne, einen schönen Abend allerseits!

Saskia on 30. Oktober 2009 um 13:24

@marisa - um eine adressänderung ordentlich eingeben zu können, muss diese erst mal gemeldet werden. aber egal.

aber mal was positives über meine bank:

http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2009/10/30/20-besten-banken/deutschlands-kunden-haben-entschieden.html

Marisa on 30. Oktober 2009 um 15:54

Servus. Ich möchte es jetzt nicht komplett ausufern lassen und über die Kommentare ein Zwiegespräch führen, aber das kann ich so nicht stehen lassen. Natürlich berichtet die Bildzeitung positiv über die Deutsche Bank, da die beiden ja quasi Geschwister sind. Die Deutsche Bank ist mit 8,4 % Beteiligung Großaktionär bei der Axel Springer AG.

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